Ich habe große Sorgen – wo finde ich vertrauenswürdigen Rat und Hilfe?

Kinder und Jugendliche: Probleme zuhause​

Kinder und Jugendliche – Leben und Probleme zuhause
Dies ist ein Überblick, der Ihnen die Bandbreite des Unterthemas Leben und Probleme zuhause veranschaulichen soll. Wenn Sie zu einem der folgenden Stichworte Rat und Hilfe benötigen, gehen Sie bitte auf die Startseite und klicken Sie dort das Thema und dann das entsprechende Stichwort an. Sie finden dann zusätzlich sorgfältig ausgewählte kommentierte Links, die Ihnen zusammen mit der Beschreibung sicher weiterhelfen.

Stress mit den Eltern

In jeder Familie kracht es hin und wieder. Es ist normal, dass es von Zeit zu Zeit Streit gibt. Wenn es allerdings Konflikte gibt, für die keine Lösung gefunden wird, mit der alle einverstanden sind, kann es hilfreich sein, sich eine dritte Meinung anzuhören – entweder von einem Menschen, den du kennst und dem du vertraust, oder vielleicht auch von einer Beratungsstelle, wo du dich anonym und vertraulich aussprechen kannst.

Meine Eltern haben mich nicht lieb

Sich nicht geliebt zu fühlen, ist für jeden sehr belastend. Die Gründe können vielfältig sein. Manchmal können Menschen Liebe und Zuneigung nicht richtig zeigen, oder sie sind so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt, dass sie nicht einmal bemerken, dass du dich alleingelassen und ungeliebt fühlst. Oder vielleicht tun Menschen, die dich eigentlich lieb haben sollten, dir sogar körperlich oder seelisch weh. In jedem Fall solltest Du mit jemanden über deine Gefühle sprechen, denn es ist für jedes Kind sehr wichtig, sich angenommen und geliebt zu fühlen. Eine erste Anlaufstelle können Beratungstelefone oder Online-Beratungen sein.

Meine Mama ist lesbisch/Mein Papa ist schwul

Es gibt keine genauen Zahlen, aber in Deutschland leben tausende Kinder in sogenannten Regenbogenfamilien (oder auch queere Haushalte, LGBTQ+-Familien u. ä.). Das sind Familien, in denen mindestens ein Elternteil schwul oder lesbisch oder auch transgender ist. Leider gibt es immer noch Menschen, die Vorbehalte gegen Regenbogenfamilien haben, und insbesondere in der Schule kann es vorkommen, dass Kinder aufgrund ihrer Familie beleidigt oder geärgert werden. Lass dir das nicht gefallen, sprich mit deinen Mitschüler/-innen und Lehrer/-innen; du hast ein Recht darauf, nicht diskriminiert zu werden. Solltest du von einer Lehrkraft beleidigt werden, erzähl deinen Eltern davon und wende dich an deine/n Vertrauenslehrer/-in oder die Schulleitung. Wenn deine Mutter oder dein Vater erst ein spätes Coming-out hatten, kann es auch sein, dass du dich selbst erst noch an die neue Familiensituation gewöhnen musst. Es gibt Internetportale, auf denen du dich informieren kannst, und es gibt Beratungsstellen für Regenbogenfamilien. Vielleicht hilft es dir auch, dich mit anderen Kindern aus LGBTQ+-Familien auszutauschen. Schau auch auf der Internetseite deiner Stadt oder Kommune nach – in manchen Orten gibt es Feste und andere Kulturveranstaltungen für Regenbogenfamilien.

Ich halte es zu Hause nicht mehr aus

Wenn es zu Hause für dich unerträglich wird, hast du vielleicht schon darüber nachgedacht, auszuziehen – oder sogar wegzulaufen. Dass Weglaufen mit vielen Gefahren verbunden ist, weißt du sicher selber. Versuche einen klaren Kopf zu behalten. Die meisten Konflikte lassen sich lösen, wenn sich alle Beteiligten anstrengen. Vielleicht kann euch z. B. eine Familienberatung helfen. Du kannst dich bei den Telefon- und Onlineberatungen weitervermitteln lassen oder auch dir direkt eine Beratungsstelle in deiner Nähe suchen. Wenn du unbedingt ausziehen willst, aber noch minderjährig bist oder noch keine Ausbildung abgeschlossen hast, kannst du dich beim Jugendamt über Möglichkeiten und Hilfen informieren – auch ohne deine Eltern. Wenn du in einer akuten Notsituation bist und eine Unterkunft brauchst, weil du dich z. B. vor Gewalt oder sexuellem Missbrauch schützen musst, kannst du beim Jugendamt um „Inobhutnahme“ bitten – das Jugendamt ist dann verpflichtet, für eine sichere Unterbringung zu sorgen und deinen Fall zu prüfen. Die Hilfetelefone und Onlineberatungen helfen dir, die richtige Anlaufstelle zu finden.

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