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Risiken und Schutzmaßnahmen im Internet – Zentrale Anlaufstellen, Ratgeber und Infos zum persönlichen Schutz
Die Stichwörter Anlaufstellen der Polizei, Identitätsdiebstahl, Schutz persönlicher Informationen oder Umfragen des Bitkom sind Schwerpunkte des Themas „Zentrale Anlaufstellen, Ratgeber und Infos zum persönlichen Schutz“. Wenn Sie aber gleich zum umfassenden Themenkreis Risiken und Schutzmaßnahmen im Internet mit seinen vielen Stichworten gehen und dabei zusätzlich gute Links und Link- Beschreibungen mit Hilfe-Tipps und -Angeboten finden wollen, klicken Sie bitte hier
Anlaufstellen der Polizei für Internet-Straftaten
Für Privatpersonen gibt es im Gegensatz zu Unternehmen keine zentralen Anlaufstellen bei der Polizei für Straftaten im Internet. Sie sollten die Straftaten zwar auf jeden Fall anzeigen, müssen dies aber bei Ihrer lokalen Polizeidienststelle tun, die Sie nach Schilderung der Sachlage gegebenenfalls an spezialisierte Stellen weiterleitet. In vielen Bundesländern ist dies auch bei den Online-Wachen der Polizei möglich. Eine Adressliste dieser Wachen finden Sie auf der Webseite des Bundeskriminalamts.
Für Unternehmen ist es hingegen möglich, sich bei Internetkriminalität direkt ans BKA zu wenden.
Schutz persönlicher Informationen / Daten
Gegen Ihren Willen sollten Ihre persönlichen Daten auch in der digitalen Welt niemandem zugänglich sein. Aus unterschiedlichen Gründen kann dies trotzdem geschehen, ist aber häufig durch relativ einfache Maßnahmen zu verhindern. Einen 100-prozentigen Schutz aber kann es nicht geben, dafür sind die Cyberkriminellen zu kreativ. Hinzu kommt, dass es bei großen Online-Anbietern immer wieder Datenlecks gibt, bei denen eine Unzahl an Nutzerdaten öffentlich wird.
Vorsichtsmaßnahmen können Sie schon im digitalen Alltag treffen: Seien Sie vorsichtig bei E-Mails von Ihnen nicht bekannten Absendern oder mit merkwürdigen Inhalten, besonders beim Öffnen von Anhängen. Schadsoftware wird häufig über die Anhänge verbreitet. Klicken Sie auch nicht auf Links, wenn Sie die E-Mail-Absender nicht kennen – auf der Webseite der Verbraucherzentralen findet sich ein guter Beitrag, woran Sie betrügerische E-Mails erkennen und worauf Sie achten sollten. Seien Sie auch vorsichtig bei Schnäppchen und Downloads, wenn Sie die Internetseite, auf der dies angeboten wird, nicht kennen. Machen Sie nie Online-Shopping oder Online-Banking in der Öffentlichkeit oder sonstigen allgemeinen WLAN-Netzen, Ihre Daten könnten abgefischt werden.
Sie sollten sich genau überlegen, welche Ihrer persönlichen Daten, Bilder, Videos und anderer Daten Sie im Internet / den sozialen Medien preisgeben (gerade jüngere Menschen sind in der Beziehung leichtsinnig) – Kriminelle könnten diese für ihre Zwecke nutzen, z. B. für den sog. Enkeltrick oder andere Straftaten wie z. B. das sog. Sextortion (der Täter schleicht sich mit einem falschen Profil in ein Dating- Portal / soziales Netzwerk ein, beginnt eine Online-Liebesbeziehung, veranlasst das Opfer, Bilder oder Videos mit sexuellen Inhalten zu senden und erpresst es dann). Viele Menschen glauben, dass sie veröffentlichte Daten später löschen können und sie dann nicht mehr existieren. Dies ist nicht der Fall. Mit in jungen Jahren veröffentlichen Daten können sie auch später noch erpresst werden.
Sehr gravierend sind Sicherheitslücken beim PC, Tablet, Smartphone oder anderen Geräten. Sie sollten regelmäßig und umgehend Sicherheitsupdates fahren, wenn diese Ihnen von Virenschutz- oder anderen Programmen angeboten werden. Antivirenprogramme sind häufig schon im Betriebssystem der Geräte integriert. Sie sollten sich davon überzeugen und sich gegebenenfalls ein Virenschutzprogramm anschaffen. Besteht die Möglichkeit automatischer Updates, sollten Sie dies in Ihren Einstellungen zulassen. Halten Sie also Ihr Betriebssystem und Ihre Software immer aktuell. Für den Fall, dass Ihr Gerät doch infiziert oder gehackt wird, sollten Sie regelmäßig Sicherheitskopien erstellen, dies ist z. B. mit USB-Sticks sehr einfach – dann sind jedenfalls ältere Daten noch verfügbar.
Ein weiterer kritischer Punkt sind die Passwörter: Sie dürfen nicht zu einfach sein und sollten nicht für mehrere Konten oder Dienstleister gemeinsam verwandt werden. Wie Sie dies für sich persönlich organisieren, ist Ihnen überlassen, empfehlenswert aber ist ein Passwort- Manager (s. u.). Einen Fehler sollten Sie unbedingt vermeiden: Speichern Sie Ihre Passwörter nie in einer unverschlüsselten Datei auf Ihrem Gerät.
Passwörter sollten nicht leicht zu erraten sein wie z. B. 123456789 oder abcdefgh. Es sollten auch keine Namen von Personen, Haustieren und ähnlichem sein bzw. Daten wie Geburtstage oder eine Kombination wie z. B. Kevin123. Sie sollten sich auch hüten, Begriffe oder Daten zu wählen, die Sie in den sozialen Medien veröffentlicht haben. Generell gilt ansonsten: Je länger das Passwort ist, umso sicherer ist es. Ein Grund hierfür u. a.: Kriminelle verfügen über Programme, die in kürzester Zeit viele Tausende von Kombinationen von Zahlen- und Buchstabenfolgen testen können – die Zahl der möglichen Kombinationen steigt aber mit jedem zusätzlichen Zeichen um ein Mehrfaches. Als Mindestzahl für Passwörter gelten in der Regel 8 Zeichen, die dann sehr komplex sein sollten. Als komplex und gut merkbar wird z. B. die Wahl eines längeren Satzes angesehen, bei dem Sie für das Passwort z. B. den ersten Buchstaben jedes Wortes nehmen und diese aneinanderreihen. Wenn Sie ein Passwort mit 20 – 25 Zeichen wählen, muss das Passwort nicht so komplex sein. Sie können z. B. mehrere ganze Wörter aneinandersetzen, die jeweils durch Sonderzeichen wie + getrennt sind. Viele Anbieter geben auch vor, wie viele Zeichen Sie nehmen müssen und auch welche (Buchstaben in Klein- oder Großschreibung, Ziffern, Sonderzeichen). Tipps für die Erstellung sicherer Passwörter erhalten Sie auf vielen Seiten im Internet. Bei Passwort-Managern ist die Funktion zur Erstellung manchmal integriert.
Ein großes Problem ist, dass Sie meist nicht nur ein oder zwei Passwörter benötigen, wenn Sie Ihre Daten sichern wollen. Für unterschiedliche Dienste, Online- und Benutzerkonten sollten Sie unterschiedliche Passwörter nutzen. Der Grund: Wenn Sie ein Passwort für mehrere oder alle Accounts nutzen, kann es sein, dass ein Konto gehackt wird oder Kriminelle durch ein Datenleck bei einem Ihrer Online-Anbieter an Ihre Nutzerdaten kommen. Dann sind plötzlich alle / mehrere Konnten nicht mehr sicher. Auf jeden Fall sollten Sie für Konten, die sensible Daten beinhalten, separate Passwörter wählen, z. B. für die Konten Ihrer Geldinstitute. Das führt zwar zu einer erheblichen Anzahl verschiedener Passwörter, aber damit müssen Sie leben, um sich Ärger zu ersparen. Die Zahl steigt noch dadurch, dass Sie zumindest dann, wenn Sie den Verdacht haben, dass ein Konto gehackt wurde, das entsprechende Passwort ändern sollten. Aber auch ansonsten ist empfehlenswert, Passwörter zumindest für sensible Konten gelegentlich zu ändern.
Wenn Sie eine größere Anzahl von Passwörtern benötigen, ist das Anlegen eines Passwort-Managers empfehlenswert. Es handelt sich um Programme, mit denen Sie Benutzernamen und Passwörter, die verschlüsselt werden, verwalten. Sie funktionieren ähnlich wie Notizbücher, die Sie in einer Schublade einschließen, auf die nur Sie Zugriff haben. Der Zugriff auf den Passwort-Manager erfolgt über ein komplexes Master-Passwort. Wie in ein Notizbuch müssen Sie Benutzernamen und Passwort eintragen sowie das Konto / die Webseite, für die sie gedacht sind. In der Regel verfügen die Passwort-Manager über Zusatzfunktionen, z. B. Kontrollen, ob ein Passwort sicher ist. Der Umfang dieser Zusatzleistungen unterscheidet sich von Fall zu Fall. Der Vorteil ist, dass Sie sich statt mehrerer Passwörter nur das Master-Passwort merken müssen. Ist das Programm aktiviert, so gibt es, wenn es auf einen Account stößt, der die Passworteingabe erfordert, die Möglichkeit, dass das jeweilige Passwort automatisch eingesetzt wird, oder Sie müssen noch einmal das Master-Passwort eingeben. Das hängt im Wesentlichen davon ab, wo Sie das Programm gespeichert haben, ob z. B. auf dem Gerät selbst oder in einer Cloud.
Passwort-Manager haben auch Nachteile. Zu den bedeutendsten zählt einerseits, dass, wenn Sie das Masterpasswort vergessen oder verlieren, im schlimmsten Fall Ihr gesamter Datenbestand verlorengeht. Andererseits verfügen Kriminelle, die Ihr Masterpasswort gehackt haben, auf einen Schlag über all Ihre Passwörter. Wenn Sie zahlreiche Accounts haben, die durch Passwörter geschützt werden, geht man allerdings davon aus, dass die Vorteile eines Passwort-Managers deutlich überwiegen. An Eines sollten Sie denken: Geben Sie das Master-Passwort nie in der Öffentlichkeit ein oder auf einem Gerät, dass Sie nicht kennen.
Für die Wahl eines geeigneten Passwort-Managers existieren im Netz zahlreiche Checklisten. Es gibt aber auch regelmäßig Tests in Zeitschriften und im Netz, z. B. auf der Seite der Stiftung Warentest.
Aufmerksamkeit für Mediennutzung der Kinder
Warum ist es für Eltern wichtig, ein Auge auf die Mediennutzung ihrer Kinder zu haben? Auf der einen Seite fehlt die Zeit, die Kinder online sind oder vor dem Fernseher verbringen, für andere Aktivitäten wie Sport, sonstige Hobbies, Schulverpflichtungen, Freundschaften oder Familie. Auf der anderen Seite haben Eltern u. U. nur eine ungefähre oder keine Ahnung davon, mit welchen Inhalten ihre Kinder in Kontakt kommen.
Insbesondere während der coronabedingten Einschränkungen nahm die Mediennutzung insgesamt deutlich zu und ist seitdem in vielen Bereichen nicht signifikant zurückgegangen. Schon sehr kleine Kinder beobachten das Medienverhalten der Erwachsenen oder Geschwister und werden so mit der Attraktivität von Medien konfrontiert.
Steht die Mediennutzung zu sehr im Vordergrund, können sich Müdigkeit, Leistungsschwäche durch mangelnde Motivation, aber auch psychische Auffälligkeiten (z.B. verstärkte Aggressionen, Rückzug) bemerkbar machen.
Wenn Sie unsicher sind, ob die Mediennutzung ihrer Kinder bereits eine kritische Grenze erreicht hat (beim Umfang oder den Inhalten), oder einfach Fragen zum Umgang mit diversen Medien haben, kann es hilfreich sein, sich eine dritte Meinung anzuhören, sich zu informieren – oder vielleicht auch eine entsprechende Beratungsstelle zu kontaktieren, wo Sie sich anonym und vertraulich unterstützen lassen können.
Schutz von Kindern im Internet
Kinder haben heute schon sehr früh einen Zugang zum Internet. Eine von einem französischen Psychologen entwickelte Regel besagt, dass man den Kindern den Zugang erst nach Vollendung des 9. Lebensjahres erlauben sollte.
Der Zugang zum Internet, die eigene Email-Adresse oder der eigene Social-Media-Account, der gemäß dem o. g. Psychologen erst ab 12 Jahren gestattet sein sollte, bergen vielfältige Gefahren für Kinder: Vom einfachen Spam (Werbung), der Verlinkung von Schadprogrammen oder verlockenden teuren Downloads, über das Risiko von Internet- bzw. Spielsucht oder dem Zugang zu nicht-altersgerechten Inhalten und Verschwörungstheorien bis hin zu psychisch belastendem Cyber-Mobbing oder dem Ausspionieren sensibler Daten durch Straftäter.
Wer sein Kind und sich davor schützen möchte, sollte sein Kind auf dem Weg in die digitale Welt begleiten. Das heißt z. B., dass Sie wissen, was das Kind sieht, Sie manche Beiträge gemeinsam anschauen und darüber reden. Es kann auch sein, dass Sie darüber sprechen müssen, warum das Kind manche Beiträge nicht anschauen sollte. Zusätzlich müssen Sie das Kind über viele Fakten aufklären – z. B. was Fake News und Verschwörungstheorien sind und woran man sie erkennt. Ein großes Problem ist der Datenschutz: Viele Kinder und Jugendliche wissen bis ins Erwachsenenalter nicht, dass sie persönliche Daten, Bilder und Videos nur sehr eingeschränkt preisgeben sollten – dies betrifft insbesondere die sozialen Medien. Oft glauben sie, dass, wenn sie die Daten später löschen, alles gut ist – ein Irrtum.
Dies waren nur kleine Beispiele zu einem sehr komplexen Sachverhalt. Es gibt aber mittlerweile seriöse Hintergrundinformationen mit einer Reihe von passenden Angeboten.
Weitere Stichworte zum Thema
In den Bereichen ‚Zentrale Infos‘, ‚Persönlicher Schutz‘ sowie „Hinweise zu Kindern und Jugendlichen’finden Sie neben den hier beschriebenen noch folgende Stichworte:
- Ratgeber der Polizei zu Straftaten im Internet
- Umfragen des Bitkom
- Identitätsdiebstahl
- Sicherheitslücken
- Empfehlungen zu Online-Nutzung und Bildschirmzeit
Auch diese Stichworte werden ausführlich beschrieben. Sie finden dazu, wie bei allen Stichworten, kurz kommentierte Links.