Ich habe große Sorgen – wo finde ich vertrauenswürdigen Rat und Hilfe?

Eltern – Paare – Mütter – Väter – Liebe und Sexualität, Kinderwunsch und Familienplanung

Die Stichwörter Liebe über kulturelle Grenzen, unerfüllter Kinderwunsch, ein Kind adoptieren, Zeugungsunfähigkeit oder Sexualität im Alter sollen Ihnen die Bandbreite des Themas „Liebe und Sexualität, Kinderwunsch und Familienplanung“ veranschaulichen. Wenn Sie aber gleich zum umfassenden Themenkreis Eltern – Paare – Mütter – Väter mit seinen vielen Stichworten gehen und dabei zusätzlich gute Links und Link- Beschreibungen mit Hilfe-Tipps und -Angeboten finden wollen, klicken Sie bitte hier

Liebe über kulturelle Grenzen hinweg

Liebe kennt bekanntlich keine Grenzen – weder räumliche noch soziale, kulturelle oder religiöse. Die Zahl der ‚multikulturellen‘ Familien, in denen mindestens ein Haushaltsmitglied einen ‚Migrationshintergrund‘ hat, steigt stetig an – und mit ihr zum Glück auch die Toleranz der Gesellschaft.

Aber immer noch gibt es auch Sorgen und Konflikte. Immer noch gehören Vorurteile und Rassismus bei vielen dieser Partnerschaften zum Alltag – und manchmal ist es die eigene Familie, die die Partnerschaft ablehnt oder sogar mit allen Mitteln zu verhindern sucht.

Und auch innerhalb der Liebesbeziehung können unterschiedliche Rollenvorstellungen oder unterschiedliche Erwartungen an das Familienleben oder die Erziehung der Kinder für Auseinandersetzungen sorgen.

Ein Austausch mit anderen Familien kann hilfreich sein, insbesondere, wenn es um den Umgang mit Vorurteilen, um rechtliche Fragen oder auch z. B. um Erfahrungen mit mehrsprachiger Erziehung geht. Eine Familien- oder Eheberatung bietet sich an, wenn es immer wieder zu Konflikten kommt.

Wenn es zu Gewalt kommt, sei es, dass innerhalb der Partnerschaft oder von Seiten der Familie Gewalt ausgeübt oder angedroht wird, suchen Sie sich unbedingt Hilfe. In akuten Gefahrensituationen wählen Sie bitte den Notruf 110.

Familienplanung, Verhütung

Familienplanung bedeutet nicht nur die gemeinsame Entscheidung für oder gegen Nachwuchs, sondern in aller Regel auch die Entscheidung, zu welchem Zeitpunkt dieser – wenn überhaupt – gezeugt werden sollte. Nicht selten haben Partner:innen unterschiedliche Auffassungen – und natürlich ist hier offene Kommunikation und Ehrlichkeit immens wichtig. Lassen Sie sich nicht von den Wünschen oder vielleicht auch Forderungen anderer Verwandter beeinflussen – die Entscheidung für oder gegen gemeinsame Kinder kann nur von Ihnen gefällt werden.

Wenn diese grundsätzlichen Diskussionen die Partnerschaft sehr belasten bzw. das Miteinanderreden sehr schwerfällt, kann eine Familien- bzw. Partnerschafts- oder Eheberatung helfen. Sollte Ihr Partner/Ihre Partnerin nicht zu einer gemeinsamen Beratung bereit sein, und Sie eventuell sehr unter Druck setzen, suchen Sie sich bitte ebenfalls Rat und Hilfe – niemand sollte sich zur Elternschaft gezwungen fühlen. Wenden Sie sich zum Beispiel an ein Hilfetelefon wie die Telefonseelsorge oder eine entsprechende Beratungsstelle.

In einer Partnerschaft sollte es auch selbstverständlich sein, sich die Verantwortung für die Verhütung zu teilen bzw. sich offen über die verschiedenen Möglichkeiten zu unterhalten. Viel zu häufig bleibt dies allein den Frauen überlassen.

Es gibt viele verschiedene Formen der Verhütung, und sie haben alle eine Gemeinsamkeit: Sie funktionieren nur dann zuverlässig, wenn man sie richtig anwendet. Keine Frage zu diesem wichtigen Thema sollte peinlich sein, und Sie sollten sich ausschließlich aus verlässlichen Quellen informieren. Verlassen Sie sich nicht auf ungeprüfte Ratschläge aus dem Internet, sondern ergreifen Sie die Initiative und suchen Sie sich fachliche Beratung.

Es gibt eine Reihe von vertrauenswürdigen Beratungsstellen, wo Sie sich auch gemeinsam zu Fragen der Verhütung und Familienplanung beraten lassen können.

Familienberatungen, aber auch z. B. die Internetseiten des Familienministeriums bieten wertvolle Informationen zu all den Fragen, die bei der Familienplanung auftreten können. Darunter z. B. Fragen zur finanziellen Unterstützung von Familien, zur Elternzeit, zum Mutterschaftsgeld oder zum Namensrecht, zum Sorgerecht bei unverheirateten Paaren und vieles mehr.

Zeugungsunfähigkeit

Wenn der Wunsch nach einem eigenen Kind groß ist, aber – zumindest auf ’normalem‘ Wege – unerfüllt bleibt, stellen sich viele Fragen. Information und fachkundige Beratung sind jetzt sehr wichtig.

Für die medizinische Ursachensuche sind der Urologe/die Urologin oder der Facharzt/die Fachärztin für Männerheilkunde (Andrologie) in der Regel die erste Anlaufstellen. In größeren Städten gibt es außerdem spezialisierte Kliniken für Reproduktionsmedizin; sogenannte Kinderwunschkliniken.

Aber auch das Seelenheil sollte nicht zu kurz kommen: Selbstzweifel, aber auch eventuell die Erwartungshaltungen des Partners/der Familie sowie das Überdenken der eigenen Lebensplanung und Zukunftsperspektiven können sehr herausfordernd und belastend sein. Das gilt natürlich erst recht, wenn sich die medizinische Behandlung als erfolglos herausstellen sollte.

Hier kann eine psychologische Beratung hilfreich sein. Manche Reproduktionszentren helfen bei der Vermittlung. Auch die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände sowie Schwangerschaftsberatungsstellen bieten spezialisierte Beratung für Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch an.

Die Informationsportale der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesfamilienministeriums bieten eine Vielzahl informativer und fundierter Artikel und Broschüren zum Thema Empfängnis, Kinderwunschbehandlung und Ursachensuche.

Unerfüllter Kinderwunsch

Wenn der Wunsch nach einem eigenen Kind groß ist, aber – zumindest auf ’normalem‘ Wege – unerfüllt bleibt, stellen sich viele Fragen. Information und fachkundige Beratung sind jetzt sehr wichtig.

Für die medizinische Ursachensuche sind die eigene Frauenärztin/der eigene Frauenarzt meist die erste Anlaufstelle – bei Männern führt in der Regel der Urologe/die Urologin bzw. Fachärzt/-innen für Männerheilkunde (Andrologie) die Untersuchungen durch. In größeren Städten gibt es außerdem spezialisierte Kliniken für Reproduktionsmedizin; sogenannte Kinderwunschkliniken.

Aber auch das Seelenheil sollte nicht zu kurz kommen: Selbstzweifel, aber auch eventuell die Erwartungshaltungen des Partners/der Familie sowie das Überdenken der eigenen Lebensplanung und Zukunftsperspektiven können sehr herausfordernd und belastend sein. Das gilt natürlich erst recht, wenn sich die Behandlung als erfolglos herausstellen sollte.

Hier kann eine psychologische Beratung hilfreich sein. Manche Reproduktionszentren helfen bei der Vermittlung. Auch die Beratungsstellen der Wohlfahrtsverbände, Schwangerschaftsberatungsstellen oder Frauenzentren bieten spezialisierte Beratung für Menschen mit unerfülltem Kinderwunsch an.

Die Informationsportale der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und des Bundesfamilienministeriums bieten eine Vielzahl informativer und fundierter Artikel und Broschüren zum Thema Empfängnis, Kinderwunschbehandlung und Ursachensuche.

Kinderwunsch gleichgeschlechtlicher Paare

Der Wunsch nach einer eigenen Familie bedeutet für die meisten LGBT+-Menschen die Auseinandersetzung mit vielfältigen rechtlichen und oft auch medizinischen Fragen, z. B. zum Thema Leihmutterschaft, Stiefkindadoption, Pflegeelternschaft, künstliche Befruchtung, Samenspenden oder Eizellenspenden, trans*-Elternschaft, Kinderwunsch bei Intersexualität und vieles mehr.

Hinzu kommt nicht selten die schmerzhafte Erfahrung, dass LGBT+-Elternschaft immer noch nicht als selbstverständlich akzeptiert wird – was u. a. auch die Auseinandersetzung mit Behörden erschweren kann. Suchen Sie sich professionelle Beratung; auch der Erfahrungsausstausch mit anderen LGBT+-Familien kann helfen.

Stille Geburt und Fehlgeburt

Ein Kind noch vor oder kurz nach der Geburt zu verlieren, ist ein großer Schock und unendlich traurig. Die Trauer kann sich auf sehr unterschiedliche Weise äußern – jeder Mensch trauert auf seine eigene Art. Dementsprechend gibt es auch nicht den einen, allgemeingültigen Weg, damit umzugehen.

Natürlich ist es wichtig, die eigenen Gefühle zuzulassen und sich Trost und Halt bei nahestehenden Menschen zu suchen. Trauer braucht immer auch Zeit, und die müssen Sie sich nehmen. Oft tut es gut, auch mit Menschen zu reden, die selbst einen vergleichbaren Verlust erlitten haben – hier bieten sich zum Beispiel Selbsthilfegruppen verwaister Eltern an. Wenn tiefe Trauer das Leben über einen langen Zeitraum überschattet, kann auch psychotherapeutische Hilfe angeraten sein.

Neben der seelischen Not stellen sich oft auch medizinische, organisatorische und finanzielle Fragen – diese beantwortet z. B. das Portal der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung.

Liebe und Sexualität im Alter

Liebe im Alter ist schön, man freut sich, wenn man ein Händchen haltendes altes Paar sieht. Goldene Hochzeiten werden oft groß gefeiert, wenn es gesundheitlich noch geht. Sexualität im Alter galt dagegen lange als Tabuthema und ist es teils heute noch – ein Überbleibsel der Jugendzeit der heute älteren Generation, als Aufklärung, wenn überhaupt, oft verschämt stattfand, über das Thema Sexualität kaum geredet wurde und Sexualität nach landläufiger Meinung an Fortpflanzung gekoppelt war, somit das Thema nach Beginn der Wechseljahre für Frauen nicht mehr wichtig zu sein hatte. Diese Einstellung ändert sich mehr und mehr.

Heute steht fest, dass sexuelle Bedürfnisse und Interessen sowohl bei Frauen als auch Männern in der Regel bis ins hohe Alter bestehen bleiben. Natürlich muss auf die mit zunehmendem Alter wachsenden körperlichen Beeinträchtigungen / Hormonveränderungen Rücksicht genommen werden. Dies gilt nicht nur für sich selbst, sondern gegebenenfalls auch für die Partnerin / den Partner. Unter Umständen müssen beim Geschlechtsverkehr weniger belastende Stellungen gewählt werden, gegebenenfalls können auch Hilfsmittel verwandt werden (wenn nicht eine generelle Antipathie dagegen besteht), die die Lust steigern können.

Das Liebesleben beschränkt sich nicht nur auf Sex, sondern bietet eine Vielfalt an weiterem Schönem. Dies gilt für alle Altersgruppen, ist aber besonders für Seniorinnen und Senioren von Bedeutung: Der reine Sexual-Akt verliert mit zunehmendem Alter an Bedeutung, andere Formen körperlicher Nähe und Vertrautheit gewinnen dagegen: Z. B. Streicheln, Küssen, Berührungen, Sinnlichkeit, Erotik und Zärtlichkeit generell. Aber auch das Verständnis für die gegenseitigen liebesbezogenen Wünsche ist notwendig und gegebenenfalls die Suche nach Kompromissen (schwierig und traurig wird dies bei fortschreitenden schweren Krankheiten, z. B. Demenz). Alles in allem scheint dies erfolgreich zu sein, denn trotz einer mit dem Altern verbundenen Abnahme der reinen Sexual-Akte ist die Zufriedenheit der Seniorinnen und Senioren mit ihrem Sexualleben groß.

Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung

Das Recht auf sexuelle Selbstbestimmung lässt sich aus dem Deutschen Grundgesetz ableiten – laut Artikel 2 hat jeder Mensch das Recht auf die freie Entwicklung der Persönlichkeit, sofern dies nicht die Rechte einer anderen Person verletzt oder gegen Gesetze verstößt.

Jeder Mensch hat das Recht, über seine/ihre sexuelle Orientierung, Sexualpartner:innen oder sexuelle Praktiken selbst zu entscheiden. Jeder Mensch hat das Recht, zu jeder Zeit sexuellen Kontakt abzulehnen und ’nein‘ zu sagen. Und niemand darf aufgrund von Geschlechtsidentität oder sexuellen Orientierung diskriminiert werden.

All dies gilt selbstverständlich auch im familiären Rahmen, in einer Partnerschaft bzw. Ehe. Es gibt keine „eheliche Pflicht“, etwas zu tun, dass Sie nicht tun möchten. Wenn Sie sich von Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin unter Druck gesetzt fühlen, suchen Sie unbedingt das Gespräch – und gegebenenfalls eine Beratung. Wenn Zwang und Gewalt ins Spiel kommen, suchen Sie sich bitte unbedingt Unterstützung und Hilfe.

Weitere Stichworte zum Thema

Im Bereich ‚Liebe und Sexualität, Familienplanung‘ finden Sie neben den hier beschriebenen noch folgende Stichworte:

  • Eifersucht
  • Schwangerschaftsberatung: Hilfe bei Fragen und Sorgen

Auch diese Stichworte werden ausführlich beschrieben. Sie finden dazu, wie bei allen Stichworten, kurz kommentierte Links.

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